Ausleitende/Umstimmende Verfahren

Ausleitende Verfahren gehören zur Erfahrungsheilkunde und haben z.T. jahrtausendalte Tradition. Für die in dieser Praxis angewendeten Verfahren gibt es plausible Hypothesen aus der Physiologie und Pathophysiologie zur komplexen, interaktiven Wirkungsweise. Allerdings existieren keine neuen, methodisch anerkannten Studien der „Schulmedizin“ für dies Art der Behandlungen.

Schröpftherapie:

Bei dieser Methode wird an bestimmten Stellen des Körpers mittels eines Silikonschröpfgefäß ein Unterdruck erzeugt. Bei der Massage werden diese Gefäße über die Haut bewegt.

Diese Behandlung verbessert die Mikrozirkulation, lindert schmerzhafte Muskelverspannungen, unterstützt die Behandlung von inneren Organe über einen nervalen Rückkopplungsmechanismus von Hautsegmenten und löst verklebte Faszien.

Im Anschluß ist die Haut gerötet (Verbesserung der Mikrozirkulation) und bei empfindlichen Menschen können blaue Flecke entstehen.

Anwendungsgebiete der Schröpftherapie:

  • Chronische Schmerzsyndrome im Rahmen der Schmerzbehandlung
  • Lösen von Verspannungen, Faszienverklebungen
  • Unterstützung der Behandlung von inneren Organen (z.B. bei Verstopfung, Verdauungsbeschwerden, Menstruationsprobleme)
  • Erschöpfungszustände

 

Eigenbluttherapie:

Die Eigenbluttherapie gehört zu den naturheilkundlichen Verfahren und ist fast so alt wie die Medizin selbst. Schon im 15. Jahrhundert v.Chr. wurde sie in Ägypten zur Heilung angewandt und auch in der chinesischen Medizin finden sich sehr früh Hinweise auf die Anwendung von Blut zu Heilzwecken.

Bei der Eigenbluttherapie handelt es sich um eine Reiz- bzw. Umstimmungstherapie, die -ähnlich wie Saunagänge oder regelmäßige kalte Güsse- Selbstheilungskräfte des Körpers aktiviert. Dazu wird dem Patienten Blut aus seiner Vene entnommen und unverändert oder mit einem homöopathischen Medikament versehen in den Gesäßmuskel injiziert. Das injizierte Blut trägt Informationen, die dem Körper an einem „unerwarteten“ Ort präsentiert werden. Dort lösen sie Immunreaktionen aus, die das gesamte Abwehrsystem und damit die Selbstheilungskräfte des Körpers stimulieren können. Im Körper vorhandene Entzündungen und langjährig bestehende Erkrankungen werden durch das Immunsystem wieder verstärkt bekämpft.

Nachgewiesene lokale Wirkungen an der Injektionsstelle:

  • Veränderung des Gewebe pH-Wertes und Einströmen von Flüssigkeit
  • Steigerung der lokalen Abwehr

Wirkungen im gesamten Organismus:

  • Zunahme der Immunkörper im Blut, d.h. Resistenzsteigerung und Anhebung der allgemeinen Abwehrlage, was die Heilungsfähigkeit günstig beeinflusst
  • Über vegetative Wirkungen Stärkung und Training des Immunsystems
  • Harmonisierung des vegetativen Nervensystems
  • Entzündungshemmende Wirkung
  • Besserung des Allgemeinbefindens (Schlafqualität, Erschöpfungszustände)
  • Schmerzreduzierung

Bewährte Anwendungsgebiete der Eigenbluttherapie:

  • Allergien wie z.B. Heuschnupfen
  • Chronische Nasennebenhöhlenentzündung
  • Bluthochdruck
  • Darmerkrankungen wie z.B. Reizdarmsyndrom, Colitis ulcerose
  • Gehäufte Harnwegsinfekte
  • Entzündliche und degenerative Gelenk- und Wirbelsäulenerkrankungen wie z.B. Arthritis, Arthrose, Rheuma
  • Hauterkrankungen wie z.B. Neurodermitis, Akne
  • Infektanfälligkeit
  • Erschöpfungszustände

Da jede Eigenbluttherapie eine Reiztherapie ist, werden Sie möglicherweise anschließend körperliche Reaktionen, wie z.B. Rötung an der Einstichstelle, Abgeschlagenheit, erhöhte Temperatur, bemerken. Diese sind als Zeichen der Reaktion des Immunsystems zu werten. Sie signalisieren, dass sich der Körper mit dem Eigenblut-Reiz auseinandersetzt und Abwehrkräfte mobilisiert, die zur Heilung notwendig sind. Es kann auch eine sogenannte Erstverschlechterung eintreten, welche ebenfalls zeigt, dass die Abwehrkräfte mobilisiert werden und die Behandlung anschlägt. Nach 1-2 Tagen sollten diese Symptome dann von ganz allein abgeklungen sein.

Aderlass:

Bei dieser Methode werden ca 200 ml Blut aus der Venen entnommen. Es wird über eine Nadel (wie bei einer Infusion) und einen Schlauch an ein Vakuumgefäß angeschlossen, das die gewünschte Menge Blut aufnimmt.

Je nach Konstitution wird dies alle 1-2 Wochen für zunächst 4x durchgeführt. Anschließend wird über die weitere Notwendigkeit bzw Frequenz entschieden.

Der Aderlass führt zu einer Verbesserung der Fließeigenschaften des Blutes, des Herz-Zeit-Volumens, der Sauerstoffversorgung im Gewebe und hat eine stoffwechselentlastende Wirkung. Daraus ergeben sich die folgenden Anwendungsgebiete:

  • Bluthochdruck,
  • Durchblutungsstörungen der Beine wie pAVK
  • Entzündungen wie Arthritis
  • Akuter Hörsturz
  • Klimakterisches Syndrom mit Hitzewallungen
  • Chronischer Juckreiz

Infusion mit Vitamin C (Ascorbinsäure)

Eine der wichtigsten Eigenschaften der Ascorbinsäure ist ihre Fähigkeit, im Körper gebildete sogenannte freie Radikale zu eliminieren. Die Spurenelemente Zink, Selen oder Mangan arbeiten dabei zusammen mit Vitamin C wie ein „Rostschutzmittel“: Das bedeutet, dass sie die Zellen des Körpers vor der Oxidation durch freie Radikale schützen. Vitamin C hilft so dabei, das menschliche Immunsystem zu stärken und die Anfälligkeit für Erkältungen, aber auch für Allergien, Asthma oder Rheuma zu senken. Darüber hinaus benötigt der Körper es für den Aufbau des Bindegewebes, den Kollagenaufbau, zum Ankurbeln von Entgiftungsprozessen in der Leber sowie zum Binden und Ausscheiden von Schadstoffen. Unsere moderne Lebens- und Ernährungsweise führt heute oft zu einem Vitamin-C-Mangel. In Lebensmitteln, die lange Transportwege zurücklegen müssen und lange gelagert werden, ist der Vitamin C Gehalt meist sehr gering und oft nicht mehr nachweisbar, auch bei vielen Erkrankungen/ Lebensbedingungen findet man oft einen niedrigen Wert für Vitamin C. Beispiele hierfür sind: Herz- Kreislauferkrankungen, Diabetes, Erschöpfung, Depressionen, Chronische Erkrankungen (Arthritis, Arthrose usw.), Dauerstress, starke körperliche Belastung, (Leistungssport, vor und nach Operationen), Raucher, Senioren, Einnahme bestimmter Medikamente (Antibiotika, Antidiabetika, ASS, usw.), Chronische Darmerkrankungen (hier kann die VitC Aufnahme im Darm gestört sein) Der menschliche Organismus kann über den Darm nur eine begrenzte Menge an Vitamin C ins Blut aufnehmen. Der Überschuss wird über die Exkremente wieder ausgeschieden. Wird aus therapeutischen Gründen ein höherer Vitamin-C-Spiegel im Blut benötigt, lässt sich dieser nur über hochdosierte Vitamin-C-Infusionen erreichen. Dabei ist der Vitamin-C-Spiegel im Blut vorübergehend so hoch, dass auch Gewebe mit besonders hohem Bedarf (Weisse Blutkörperchen, Hirnanhangdrüse, Nebenniere, Augenlinse, Gehirn, … ) ausreichend versorgt werden können.

In diesen Fällen kann eine Hochdosis-Vitamin-C-Infusion sinnvoll sein:

  • ständig wiederkehrende Erkältungen, Abwehrschwäche
  •  chronische Nasen-Nebenhöhlenentzündungen –
  • Erschöpfung, Burnout
  • Asthma und Allergien
  •  Wundheilungsstörungen
  • rheumatische Beschwerden
  • Gefäßerkrankungen (z. B. Herzkrankheiten)
  • Grauer Star
  • Gürtelrose

Die Zahl der Vitamin-C-Infusionen und die dabei zu verabreichenden Dosierungen sind je nach Krankheitsbild sehr unterschiedlich. Wir beraten Sie gerne.

Infusion mit Vitamin B-Komplex (B1, B6,B12,Folsäure)

Vitamin B1 wird aufgrund seiner Wirkung auf das Nervensystem auch als Stimmungsvitamin bezeichnet. Es ist an der Bildung des wichtigen Botenstoffes Serotonin beteiligt und wirkt im Kohlenhydratstoffwechsel mit. Vitamin B6 bildet die Vorstufe für mehr als 200 Enzyme. Es ist am Aminosäurestoffwechsel und am Nervenstoffwechsel beteiligt und unterstützt die Funktion des Immunsystems. Den meisten Menschen ist das Vitamin B11 eher unter der Bezeichnung Folsäure bekannt. Folsäure ist ein Zellvitamin, das für alle Wachstumsprozesse mit Zellteilungen bedeutsam ist. Gemeinsam mit Vitamin B12 und Vitamin B6 sorgt Folsäure zudem für den Abbau der toxischen Aminosäure Homocystein bzw. Umbau zu Methionin. Ein erhöhter Homocysteinspiegel im Blut geht mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall einher. Auch zwischen Alzheimer und Homocystein besteht ein Zusammenhang. Für einen Vitaminmangel gibt es verschiedene Ursachen. Eine davon ist Fehlernährung. Da die Nährstoffdichte in unseren Nahrungsmitteln stark abgenommen hat, erreichen viele Menschen die notwendige Menge an Vitaminen nur noch mit einer sehr gesunden, frischen, nicht industriell hergestellten und ausgewogenen Ernährung. Insbesondere Menschen, die wenig Fleisch oder gar kein Fleisch zu sich nehmen, entwickeln häufig einen Vitamin B12 Mangel. Eine weitere Ursache für Mangelerscheinungen sind Aufnahmestörungen. Eine gestörte Darmflora oder eine entzündete Darmschleimhaut können ein Hindernis bei der Resorption und Aufspaltung der Vitalstoffe darstellen. Zur Aufnahme des Vitamins B12 ist zudem der sogenannte Intrinsic-Factor erforderlich. Bei Erkrankungen des Magens wie beispielsweise bei einer Helicobacter-Gastritis produzieren die Magenzellen nicht ausreichend Intrinsic-Factor, sodass trotz ausreichender Vitaminzufuhr ein Mangel entsteht. Auch ein erhöhter Bedarf bei Stress kann trotz guter Ernährung zu einem Mangel führen. Häufig tritt ein Mangel an B-Vitaminen kombiniert mit einem Mangel an Magnesium und Vitamin D3 auf. Menschen, die bestimmte Arzneimittel, wie etwa solche zum Schutz des Magens oder zur Verhütung, Psychopharmaka und Antibiotika nehmen, können ebenfalls betroffen sein.

Da die B-Vitamine so viele Aufgaben im Körper übernehmen, sind die Mangelsymptome breit gefächert. Bei einem Mangel kann es zu Hautveränderungen, Depressionen, Schlafstörungen, Blutarmut, Nervenstörungen, Erschöpfung, Schmerzen, Missempfindungen kommen.

In diesen Fällen kann eine Vitamin-B-Komplex-Infusion sinnvoll sein:

  • chronische Schmerzen
  • Erschöpfung, Burnout
  • Fibromyalgie, Fatigue
  • Konzentrations-/Gedächtnisstörungen
  • Polyneuropathie
  • Atherosklerose (zur Senkung des Homocysteinspiegels)
  • Gürtelrose

Die Anzahl der Vitamin-B-Infusionen und die Häufigkeit sind je nach Krankheitsbild sehr unterschiedlich. Wir beraten Sie gerne.

Bitte beachten: Bei allen o.g. Verfahren handelt es sich um schulmedizinisch nicht anerkannte Verfahren. Die entstehenden Kosten werden aus diesem Grunde von der Gesetzlichen Krankenkasse nicht übernommen. Es gibt Patienten bei denen keine oder nur eine geringe Wirkung eintritt.