Darmsanierung – oder auch Symbioselenkung
Unser Darm spielt eine entscheidende Rolle in unserem Immunsystem und damit für unsere Gesundheit. Im Darm leben ca. 400 verschiedene Bakterienstämme. Die Gesamtzahl der Darmbakterien ist geschätzt zehnmal so hoch wie die Zahl unserer Körperzellen. Diese Milliarden unterschiedlicher Mikroorganismen leisten wertvolle Dienste für unsere Gesundheit und haben verschiedenste Aufgaben, z.B.:
- Abwehr von Krankheitserregern (schädliche Bakterien, Viren, Parasiten, Pilze)
- Optimale Verwertung der aufgenommenen Nahrung
- Bildung von wichtigen Vitaminen und Fettsäuren
- Regulierung des Cholesterinspiegels
- Produktion von Verdauungsenzymen
- Wie entsteht eine gestörte Darmflora (Dysbiose)?
Das gesunde Milieu der Darmflora verändert sich im Laufe des Lebens durch Fehlernährung, Antibiotika, Konservierungsstoffe und andere Lebensmittelzusätze so, dass es zu einem Ungleichgewicht zwischen den gesunden und krankmachenden Darmbakterien kommt. Die krankmachenden Bakterien können sich in dem gestörten Darmmilieu übermäßig vermehren, indem sie unverdaute Nahrung durch Gärung oder Fäulnis verwerten. Durch eine über Wochen und Monate bestehende Dysbiose (krankmachende Darmflora), kommt es zur Veränderung der Darmschleimhaut und der Darmwände. Dies führt zu einer erhöhten Durchlässigkeit der Darmwand (durch eine einfache Stuhluntersuchung erkennbar). Auf diese Weise entstehen chronische Entzündungsprozesse im Körper. Die Darmschleimhaut kann mit einem Netz verglichen werden, welches so dicht ist, dass (große) Moleküle es nicht durchdringen können. Bei einer Dysbiose (krankmachende Darmflora) zieht sich die Darmschleimhaut jedoch zurück, wodurch die Maschen infolge der ständigen Schleimhautbelastung immer größer werden, so dass größere Moleküle in zunehmendem Maße die Darmwand durchdringen können und das Immunsystem belasten. Dadurch wird das Immunsystem zunehmend geschädigt. Etwa 80 % unseres Immunsystems stehen in direktem Zusammenhang mit dem Darm. Die Darmschleimhaut kann sich nicht mehr ausreichend gegen Krankheitserreger, Parasiten und Pilzbefall wehren. Zudem können wichtige Immunzellen für den Körper nicht mehr in ausreichenden Mengen produziert werden.
Das “Leaky Gut” Syndrom
Nicht nur die krankhaften Darmbakterien oder Pilze bilden Verdauungsgifte. Auch von gesunden Bakterien werden bestimmte Verdauungsgifte produziert, welche von einer gesunden Schleimhaut zurückgehalten werden und nicht in den Körper gelangen können. Beim “Leaky-Gut-Syndrom” ist die Schleimhaut so gestört, dass auch normale Verdauungsgifte in den Körper gelangen. Durch eine einfache Stuhluntersuchung lässt sich die Durchlässigkeit der Darmschleimhaut genau bestimmen.
Beim “Leaky-Gut-Syndrom” können Allergene ungehindert die Darmwand durchdringen und so eine generalisierte Allergie oder eine Nahrungsmittelallergie auslösen
Folgende Krankheiten können bei einer Dysbiose auftreten:
- Allergischen und autoaggresiven Erkrankungen (z.B. Rheuma, Asthma bronchiale, Heuschnupfen, Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, Neurodermitis und vielen anderen mehr)
- Schwächung des Immunsystems mit INfektanfälligkeut
- Reizdarmsyndrom
- Nahrungsmittelunveträglichkeiten
- Müdigkeit, Erschöpfung (durch Leberbelastung)
- Vitaminmangel
Was kann ich zur Unterstützung einer gesunden Darmflora tun?
Mit lebendigen Milchsäurebakterien, also probiotischen Lebensmitteln werden dem Darm aktiv wertvolle Mikroorganismen zugeführt und gleichzeitig für ein saures Milieu im Darm gesorgt, in dem die nützlichen Milchsäurebakterien gestärkt werden.
Um eine bereits gestörte Darmflora nicht zu überlasten, sollte man den Verzehr von frischem Obst und Gemüse nur sehr langsam steigern. Besser verträglich ist gedämpftes Gemüse, da die enthaltenen Nährstoffe durch die Zubereitung leichter verwertbar sind. Die wichtigen Ballaststoffe bleiben auch beim Kochen erhalten.
Ballaststoffe sind unverdaulich. Im Darm sorgen sie für die nötige Darmbewegung und transportieren gleichzeitig Schlacken, Cholesterin oder Gallensaft nach außen.
Verzehren Sie bevorzugt:
- probiotische und milchsäurehaltige Lebensmittel (z. B. Brottrunk, Naturjoghurt, Sauermilchprodukte, Sauerkraut und anderes milchsaures Gemüse) – Vorsicht jedoch bei einer vorliegenden Histaminintoleranz
- gedämpftes Gemüse, Gemüsesäfte, Kartoffeln
- zuckerfreie Getränke (z. B. Wasser, Kräuter- und Früchtetees)
- Mit Vorsicht zu genießen (Verzehr langsam steigern):
- Obst, Salat, rohes Gemüse
- Käse (von Tieren aus natürlicher Haltung ohne Zufütterung)
- Kaffee
- Fleisch (von Tieren aus natürlicher Haltung ohne Zufütterung)
- Reduzieren Sie bzw. vermeiden Sie:
- Industriell hergestellte Getreideprodukte
- Zucker
- Wurst
- Süßigkeiten
- Gezuckerte Getränke
- Jegliche Light-Produkte
- Fertigprodukte, Fastfood
- Alkohol
Wie können wir Ihnen bei gestörter Darmflora helfen?
Grundsätzlich mit einer gezielten Labordiagnostik nach eingehender Anamnese und Untersuchung. Wenn das Ergebnis einer Stuhlanalyse, z.B. auf Flora, Pilze, Hefen, ph-Wert, Verdauungsrückstände usw. vorliegt, kann ein individueller Plan zur Darmsanierung/ Symbiososelenkung erstellt werden.
Bei der Symbioselenkung führt man normale Darmbakterien durch orale Einnahme zu, entweder in Tropfen-, Pulver- oder Kapselform. Je nach Art und Schweregrad der Dysbiose geschieht dies mit unterschiedlichen Präparaten und in mehreren Phasen, die jeweils Wochen bis Monate dauern können. Die Symbioselenkung wird vor allem durch eine gesunde Ernährung unterstützt, denn sie bildet den Nährboden für die normale Darmflora. Dies ist unverzichtbar für den Aufbau und den Erhalt der Eubiose.
Bitte beachten: Es handelt sich hierbei um ein schulmedizinisch nicht anerkanntes Verfahren. Die entstehenden Kosten werden aus diesem Grunde von der Gesetzlichen Krankenkasse nicht übernommen. Es gibt Patienten bei denen keine oder nur eine geringe Wirkung eintritt.